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Veranstaltung

Digitale Diskussionsveranstaltung zur EU

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MITTWOCH, 6. MAI 2020, 16.00  – 17.00 UHR
ZUR KRITIK DER POLITISCHEN ÖKONOMIE DER EU IN DER CORONA-KRISE

Mit Inputs von Felix Syrovatka (Universität Tübingen) und Angela Wigger (Radboud University, Nijmegen). Moderation: Tobias Boos (Universität Wien)

Die Corona-Pandemie entwickelt sich zu einer weltweiten Wirtschaftskrise. In der EU droht eine Wiederholung der Eurokrise, denn die Eurozone ist heute noch fragiler als 2008ff. In Südeuropa wurde die Krise bis heute nicht überwunden, die institutionelle Reform der Architektur der Währungsunion war in den vergangenen Jahren blockiert. Mit Italien steht nun jenes Land im Fokus, in dem sich bereits vor der Corona-Pandemie die Widersprüche der ungleichen Entwicklung in Europa kumuliert und verdichtet haben. 

Felix Syrovatka diskutiert vor diesem Hintergrund Gefahren und Chancen, die auf progressive Akteure angesichts einer neuen Eurokrise zukommen könnten. Angela Wigger untersucht in ihrem Vortrag die Umverteilung von Steuergeldern im Zuge der Corona-Krise und deren gesellschaftliche Folgen. Die Not-Staatsbeihilfen umfassen schon jetzt gute zehn Prozent des Bruttosozialprodukts in der EU. Sie vergleicht die gegenwärtigen Maßnahmen mit dem austeritätspolitischen Krisenmanagement der EU in den Jahren 2008ff. und erörtert Handlungsspielräume für Protest und Alternativen. 

Link zur Veranstaltung: https://zoom.us/j/4560709333

Weiterführende Lektüre: “Corona und die nächste Euro-Krise. Gefahren und Chancen für die Linke”, verfügbar unter https://prokla.de/index.php/PROKLA/article/view/1873

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Artikel

Eurodämmerung in der Coronakrise

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Von Etienne Schneider und Felix Syrovatka (erschienen in LuXemburg, April 2020)

Auf einen Schlag war alles wieder da. Die Corona-Pandemie weckte die bösen Erinnerungen an die Finanzkrise 2007. Und in der Tat müssen wir heute davon ausgehen, dass die “Vollbremsung des Kapitalismus” (Nachtwey 2020) in Folge der Corona-Pandemie eine weltweite Wirtschaftskrise auslösen wird (Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose 2020). Ein Vergleich mit der Weltfinanzkrise von 2007 drängt sich auf. Ähnlich wie diese hat auch die sich jetzt entfaltende Weltwirtschaftskrise tieferliegende Wurzeln in einem aufgeblasenen Finanzmarkt und in den angehäuften Überkapazitäten der industriellen Produktion, speziell im Automobilsektor (IfG 2020, 8). Die Stilllegung des öffentlichen Lebens und weite Teile der Produktion fallen zusammen mit einem sich dem Ende zuneigenden Konjunkturzyklus. Spätestens seit Anfang des Jahres 2019 kann ein weltweiter Rückgang der Nachfrage und der industriellen Produktion beobachtet werden, der insbesondere in Deutschland zu einer rückläufigen Wertschöpfung und einer zunehmenden Verwertungskrise des industriellen Kapitals führte (BDI 2019). Der größte Treiber des Konjunkturzyklus, der 2008 seinen Anfang nahm, war die nahezu unbegrenzte Bereitstellung von Liquidität durch die Zentralbanken, insbesondere durch die Europäische Zentralbank (EZB) und die amerikanische FED. Diese Form des “Liquiditätsmanagements” behinderte einen Abbau der strukturellen Überakkumulation und führte zu Spekulationsblasen. Der Börsencrash von Anfang März 2020 resultierte in erster Linie aus dem Platzen solcher Blasen (Lapavitsas 2020).

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Allgemein

Die nächste Eurokrise

Bild von PIRO4D auf Pixabay

Zusammen mit Etienne habe ich für die PROKLA | Zeitschrift für kritische Sozialwissenschaft einen kurzen Text zur nächsten Eurokrise geschrieben. Im Text diskutieren wir die strukturellen Probleme der Eurozone und die Reaktionen auf die Corona-Pandemie. Zugleich skizzieren wir drei Szenarien, wie sich die nächste Eurokrise entwickeln und welche Chancen und Gefahren sie für progressive Akteure birgt. Den Text gibt es kostenfrei hier zu lesen unter: https://prokla.de/index.php/PROKLA/article/view/1873.

Der Text wird zudem in aktualisierter und erweiterter Fassung in der Juni-Ausgabe der PROKLA erscheinen. Ich freue mich auf euer Feedback und wenn ihr den Text über eure Kanäle weiter verbreiten würde

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Übersetzung

Alexis Tsipras in Le Monde zu Corona-Bonds

Die Unnachgiebigkeit bestimmter Führer könnte für die Europäische Union tödlich sein.

Alexis Tsipras in Le Monde, 03.04.2020 | Übersetzt von Felix Syrovatka

Als Griechenland im Jahr 2015 unter der Torheit einer strafenden Sparmaßnahme litt, die nach dem Scheitern zweier Programme des Internationalen Währungsfonds (IWF) die meisten Griechen bereits an den Rand einer humanitären Krise gebracht hatte, dachten die meisten Europäer, dass dieses kleine Land eine Ausnahme bleiben würde. Das von den Griechen erlittene Regime sollte in der Tat als Beispiel für andere Staaten dienen, um nicht dem schlüpfrigen Pfad der hohen Haushaltsdefizite zu folgen. Jetzt, mit der Coronavirus-Krise, werden Haushaltsdefizite in vielen Ländern der Eurozone zu einem allgemeinen Problem.

Auf einer meiner ersten Tagungen des Europäischen Rates versuchte ich, meine Kollegen zu überzeugen, indem ich mich auf Hemingways außergewöhnlichen Roman „Für wen die Glocke schlägt“ bezog. Wenn sie sich mit der Krise in Griechenland befassen würden, wäre die Zeit gekommen, in der sich auch ihre Länder dieser „Logik“ stellen müssten. Als die Verhandlungen dramatisch wurden, informierte ich die europäische Öffentlichkeit in den Kolumnen derselben Zeitung über die unkonstruktive Haltung der Institutionen. Ich beendete meine Rede mit einem Verweis auf das Buch von Ernest Hemingway. Ich sagte, dass das Problem, mit dem wir konfrontiert sind, nicht nur Griechenland betrifft, sondern dass wir im Zentrum eines Konflikts zwischen zwei gegensätzlichen Strategien zur Zukunft Europas stehen. Eine konzentrierte sich auf die politische Integration im Rahmen von Gleichheit und Solidarität. Das andere führte zu einer Fragmentierung und Spaltung.

Ich weiß nicht, wie visionär dieser Artikel im Lichte der aktuellen Ereignisse gewesen sein wird. Ich weiß auch nicht, inwieweit ich meine Kollegen überzeugen konnte. Obwohl die französische und die italienische Regierung Griechenland unterstützt haben, glaube ich nicht, dass sie dies getan haben, weil sie der Ansicht waren, dass die Gefahr bestand, dass eines Tages die Todesglocke für sie erklingen würde. Auf jeden Fall ist der Dialog über die Zukunft Europas trotz der Bemühungen Frankreichs zum Stillstand gekommen.

Diese neue Krise erinnert an die Zeit, in der Hemingways Roman spielt [der spanische Bürgerkrieg, 1936-1939]. Natürlich stehen wir heute nicht vor einem echten Krieg. Aber das ist auch gut so. Unsere Volkswirtschaften schrumpfen von selbst, symmetrisch und in absoluten Zahlen. Und unsere Priorität ist es, Leben zu retten. Schulden können zurückgezahlt oder abgeschrieben werden, wie es nach einem echten Krieg 1953 der Fall war [am 27. Februar 1953 wurde durch das Londoner Abkommen ein großer Teil der deutschen Schulden abgeschafft]. Aber man kann keine Leben zurückbringen.

Es ist „jeder für sich selbst“, was zählt.

In der dramatischen Notsituation, die wir erleben, ist uns bewusst, dass einige führende europäische Politiker die falschen Schlüsse aus früheren Krisen gezogen haben und weiterhin auf dem falschen Weg sind. Anstatt ihre Besessenheit von der Schwere der Bedrohung beiseite zu legen und Solidarität und Zusammenarbeit zu betonen, halten sie an ihrer alten Logik fest: „Wir werden die Schulden des verschwenderischen Südens nicht bezahlen “. Sie denken nicht an die Vergemeinschaftung der Schulden, es ist „jeder für sich selbst“, und wer einen Kredit braucht, wird den Preis dafür zahlen müssen. So wie es Griechenland getan hat. Für sie sind Regeln eben Regeln.

Ich fürchte, dass diese Demonstration extremer und unmoralischer Unnachgiebigkeit seitens der europäischen Führer, die, wie der niederländische Premierminister Mark Rutte, die radikalen Veränderungen, die Europa durchmacht, nicht als Grund für die Unterstützung neuer wirtschaftlicher Instrumente sehen, sich als fatal für die Einheit der Union selbst erweisen wird. Dies ist nicht nur eine Frage der wirtschaftlichen Bedingungen, sondern auch unserer gemeinsamen Werte. Für die Europäer verwirklicht sich der europäische Gedanke, wenn ungarische Ärzte italienische Patienten behandeln, oder niederländische Ärzte in Griechenland dasselbe tun, aber nicht, wenn wir freiwillige Ärzte aus Kuba oder China zur Behandlung italienischer Patienten einfliegen lassen müssen.

Wenn der Bürokrat Klaus Regling, der Generaldirektor des Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), den Italienern, den Spaniern und bald auch den Franzosen sagt, dass sie sicher Kredite aufnehmen können, wenn sie die Konditionalität und ein Wirtschaftsprogramm akzeptieren, dann ist klar, dass unabhängig vom wirtschaftlichen Kalkül in den Beziehungen zwischen den Mitgliedstaaten etwas gerissen ist. Denn im Leben geht es nicht nur um Geld, sondern vor allem um die Würde.

Ich bin mir nach viereinhalb Jahren der Teilnahme am Europäischen Rat sehr wohl bewusst, dass Europa sich nur langsam bewegt, mit kleinen Zusammenstößen und großen Kompromissen. Ich hoffe, dass ein solcher Kompromiss in den nächsten Tagen erreicht werden kann. Die Hauptverantwortung dafür liegt bei der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie muss sich entscheiden zwischen ihrem Erbe als europäische Führungspersönlichkeit und der öffentlichen Meinung in Deutschland, die seit vielen Jahren mit dem Virus des Chauvinismus infiziert ist. Wenn das Problem in diesem vor allem symbolischen Wort „Eurobonds“ liegt, ist es immer noch möglich, eine Lösung zu finden. Es gibt immer technische Möglichkeiten, mit dem gleichen Ergebnis, aber einem anderen Namen. So könnte es beispielsweise eine Vereinbarung über die Ausgabe einer großen Anleihe durch den ESM geben. Das ESM ermöglicht es, zu ausgezeichneten Bedingungen eine große, aber notwendige Menge an Geld zu leihen, die zum Beispiel dem Betrag entspricht, den die Republikaner und Demokraten in den Vereinigten Staaten zum Schutz der amerikanischen Wirtschaft vereinbart haben. Auf der Grundlage dieses Anleihekredits kann das ESM dann eine Kreditlinie für die Mitgliedsstaaten einrichten, mit keiner anderen Bedingung als der Bewältigung der Wirtschafts- und Gesundheitskrise.

Vorwärts bewegen

Lösungen können gefunden werden, aber, wie John Maynard Keynes in der Zwischenkriegszeit sagte: „Die Schwierigkeit besteht nicht darin, neue Ideen zu entwickeln, sondern die alten hinter sich zu lassen “. Ist der politische Wille vorhanden? Auf jeden Fall müssen die Länder, die das Schreiben an den Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel mit unterzeichnet haben, in welchem sie um Eurobond gebeten haben, bereit sein, weiter über eine europäische Lösung zu verhandeln und nicht nur ihre Uneinigkeit zur Schau zu stellen. Und wenn Angela Merkel schließlich das Lob der deutschen Presse einer starken Initiative für die Einheit der Eurozone vorzieht, sollten diese Länder nicht zögern, gemeinsam neue Schritte zu unternehmen.

Eurobond ohne Deutschland und die Niederlande wird natürlich nicht so stark sein, aber vergessen wir nicht, dass alle anderen Länder zusammen mehr als zwei Drittel des Bruttoinlandsprodukts der Eurozone ausmachen. Vorausgesetzt, sie wollen vorankommen. Schließlich ist dies vielleicht die einzige Möglichkeit für ganz Europa, um voranzukommen.

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Meinung

“Volle Fahrt voraus und Kurs auf‘s Riff”

Screenshot von Investing.com vom 17.03.2020 um 14:20

In Europa steigen wieder die Zinsen für Staatsanleihen. Allein heute sprang der Risikoaufschlag für italienische Anleihen um bisher mehr als 10 %. Auch spanische Anleihen stehen zunehmend unter Druck der Finanzmärkte (vgl. FT, 17.03.2020). Dies ist umso problematischer, da diese Länder einen Großteil ihrer Aktivitäten zur Eindämmung des Corona-Virus über die Anleihenmärkte refinanzieren. Mit dem Wachsen der Kreditkosten steigt auch die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Schuldenkrise.

Die Reaktionen der Finanzmärkte sind Ausdruck davon, dass die Eurokrise von 2009 auch nach ihrer offiziellen Überwindung noch weiter geschwelt hatte. Während die europäischen Eliten die Krise bereits ab 2012 als überwunden bezeichneten, konnten die südeuropäischen Mitgliedsstaaten ihr wirtschaftliches Niveau von vor der Krise bis heute nicht erreichen (vgl. Sablowski/Schneider/Syrovatka 2018). Zwar sanken zwischenzeitlich die Spreads, d.h. die Zinsen für Staatsanleihen im Vergleich zu Deutschland, jedoch zeigte jede Korrektur an den Aktienmärkten, wie prekär diese Ruhe ist.

Die Ursache dafür liegt darin, dass der Kern der Krise nie wirklich angegangen wurde: die fehlerhafte Konstruktion der Eurozone als auch die Re-Regulierung der Finanzmärkte. Insbesondere eine Reform der Eurozone in Richtung einer Risikoteilung und einer stärkeren Konvergenz der Euroländer wurde hauptsächlich von Deutschland und den nordeuropäischen Ländern mit Verweis auf Moral Hazards und die Gefährdung der europäischen Stabilitätskultur vehement abgelehnt (vgl. Schneider/Syrovatka 2019). Zuletzt biss sich Emanuel Macron mit seinen Vorschlägen eines europäischen Finanzministers und einem Eurozonenbudget die Zähne aus. Die in der Krise institutionalisierten austeritätspolitischen Instrumente dagegen ziele durch ihre einseitige Fokussierung auf Haushaltsdefizite auf eine Festschreibung der Stabilitätsunion (vgl. Syrovatka/Schneider 2019). Ebenso werden nur jene Länder mit Handelsbilanzdefiziten bestraft, nicht jedoch Länder wie Deutschland, die hohe Handelsbilanzüberschüsse aufweisen. Wirtschaftliche Ungleichgewichte werden nur dann bearbeitet, wenn sie nicht der deutschen Exportorientierung widersprechen. Dadurch blieben die bestehenden Ungleichgewichte in der Eurozone bestehen. Hinzu kommt ein weiterhin weitestgehend unregulierter Finanzmarkt. Viele Re-Regulierungen wie das Verbot von Swaps wurden wieder rückgängig gemacht. Die Bankenunion ist weiterhin unvollendet, es fehlt an einem europäischen Einlagensicherungssystem ebenso wie an einem Backstop zur Abwicklung von Zombiebanken (vgl. Guntrum 2019).

Die Eurozone ist wahrlich schlecht aufgestellt für eine erneute Eurokrise, die aller Voraussicht durch die weltwirtschaftlich angehäuften Überkapazitäten in der Produktion, dem weltweiten Finanzcrash durch ein Überangebot an Liquidität als auch durch die Unterbrechung von Liefer- und Produktionsketten (vgl. The Economist, 15.02.2020), noch tiefer und härter ausfallen wird als 2008/2009. Hinzu kommt, dass die EZB heute viel weniger Eingriffsmöglichkeiten hat als noch vor zehn Jahren. Als Lender of Last Resort sind ihre wichtigsten Instrumente abgenutzt. Ihr Pulver ist durch eine jahrelange Politik niedriger Zinsen und Anleihenkäufe weitestgehend verschossen. Nicht umsonst reden wir heute bereits über Helikoptergeld und Ähnliches (Handelsblatt, 17.02.2020).

Die Linke in Europa sollte sich daher auf eine tiefe Krise gefasst machen, die die EU vor dem Rand des Zusammenbruchs stellen wird. Es kommen nun jene Zeiten, in der das Neue endlich geboren werden kann. Dafür dürfen wir den “Monstern” (Zizek) nicht die Bühnen überlassen, sondern ein eigenes Projekt für ein solidarisches Europa formulieren. Ich halte dafür Ideen wie den Green New Deal, der breite Bevölkerungsteile einbinden könnte, als ein geeignetes Projekt, die Krise von Links als historische Situation nutzbar zu machen.

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Artikel

Ein stotternder Motor?

Cover des Buches. Copyright: Nomos- Verlags

Als ich angefangen habe in Marburg zu studieren, da stellte die Staatsverständnis-Reihe des Nomos-Verlags einen enormen Fundus an theoretischen Überlegungen für mich dar. Vor allem die Bände zu Poulantzas, Gramsci aber auch zu Carl Schmidt und Wolfgang Abendroth habe ich mit Ehrfurcht vor so viel theoretischer Kompetenz gelesen. Oft waren die Texte für mich so komplex und kompakt geschrieben, dass ich sie mehrfach lesen musste. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich für die Reihen mal einen Beitrag schreiben werde, hätte ich das nie geglaubt.

Umso stolzer bin ich darauf, dass Etienne Schneider und ich in dem neu erschienen Band der Reihe zum „Staatsprojekt Europa“ mit einem Text zum deutsch-französischen Bilateralismus vertreten sind. Der Band „Staatsprojekt Europa“ wird von Jens Wissel und Daniel Keil herausgegeben und beinhaltet neben unserem Text weitere sehr spannende Texte u.a. von Stefanie Wöhl, John Kannankulam, Elisabeth Klatzer, Fabian Georgi, Lukas Oberndorfer, u.v.m..

Unser Beitrag widmet sich dem blockierten deutsch-französische Bilateralismus in der Debatte um die Vertiefung der Währungs- und Wirtschaftsunion und stellt damit eine Weiterführung unser bisherigen Forschung zum deutsch-französischen Verhältnis und seiner herausgehobene Bedeutung für die EU dar. Anders als unsere bisherigen Texte legt unser Beitrag für diesen Sammelband den Schwerpunkt mehr auf Politik und Ideologie und stellt damit eine Ergänzung zu unseren bisher eher polit-ökonomischen Analysen dar.

Den Sammelband kostet im Buchhandel 39€ und erscheint offiziell am 16.12.2019. Über die E-Plattform des Nomos-Verlags kann das Buch aber bereits jetzt online bezogen werden. Mehr Infos hier.

Den Text von Etienne und mir findet ihr ebenso wie den insgesamt sehr spannenden Band hier: https://www.nomos-elibrary.de/…/ein-stotternder-motor-der-b…

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